Warum Woody Allen heute entspannter durchs Leben geht
Der Regisseur war und ist für seine Marotten bekannt und er war früher, das gab er kürzlich in einem Interview mit der britischen Zeitung „The Guardian“ auch zu, ein kleiner Tyrann am Set, der seine Mimen und Angestellten immer wieder kritisierte und sich oft genug über Kleinigkeiten massiv aufregte.
Allen (77) meinte, dass man mit den Jahren natürlich merkt, wie schwer das Leben sein kann und es das auch für viele Leute ist, gerade für solche, die in der Unterhaltungs- und Filmindustrie Karriere machen wollen, und so zeige er sich heute bei Weitem entspannter und nachgiebiger als das früher das Fall gewesen sein mag. Es bringt überhaupt nichts, so der Regisseur von „Manhattan“ und „Der Stadtneurotiker“, wenn man sich selbst über andere erhebe und die eigene Meinung für endgültig betrachte und er selbst sei inzwischen sehr tolerant und versuche die Fehler der anderen zu verstehen und nach Möglichkeit auch zu verbessern – doch freilich ohne den erhobenen Zeigefinger! Das Leben sei eben nicht so einfach wie schwarz und weiß und es gäbe viel Leid, Probleme und Rätsel, die sich pauschal nicht ohne weiteres erklären ließen.
Auch die Frauen verstünde Woody mittlerweile besser und das will schon etwas heißen: In seinen Filmen sind Frauen meist sehr dominante, starke Persönlichkeiten und das ist es auch, was der Regisseur zu vermitteln versuche. Frauen sollten die Kontrolle über ihr Leben haben und sich nicht vom Streben und Denken eines Ehemanns abhängig machen! Sicher, der Drang mancher Dame, möglichst nach oben zu heiraten und damit die erhoffte Sicherheit zu bekommen, sei völlig nachvollziehbar, doch habe jede auch immer seine eigene Persönlichkeit und solle diese gefälligst nutzen. Ob das so auch seine Ehefrau Soon-Yi Previn (43) auslebt, mit der Allen seit 16 Jahren verheiratet ist? Es ist anzunehmen und so können sich Frauen wie Schauspieler künftig auf einen relaxten Woody Allen freuen, ein Umstand, den sicher viele begrüßen werden.