Ski statt Geige: Vanessa Mae in Sotschi dabei

Zunächst klang diese Nachricht ein wenig komisch: Eine der besten Violistinnen der Welt als Skiläuferin bei den Olympischen Spielen dabei! Bei der Dame handelt es sich um Vanessa Mae, die berühmte Geigenspielerin aus Thailand und so darf man sich schon fragen, wie hier der Leistungssport und die hohe Kunst der Musik zusammenkamen. Immerhin erfordert die Teilnahme an einer Olympiade die härtesten und größten Trainingsbelastungen überhaupt und wer Vanessa schon mal spielen hörte, der fragt sich natürlich zu Recht, wieso ausgerechnet eine so feinfühlige Person an einem extremen Leistungswettkampf teilnimmt.

Bald auf der olympischen Piste: Vanessa Mae c/o last.fm

Nun ist Vanessa Druck wahrscheinlich gewöhnt, denn wer die Violine spielen kann, der bezahlt das in der Regel mit dem Verlust der Kindheit und Jugend, die voll und ganz vom Training an der Geige ausgefüllt werden. Es ist also nichts Neues für sie, wenn harte Prüfungen warten, doch wie kam es überhaupt zu diesem Anliegen? Offenbar steht hier eine ganz besondere Sehnsucht nach Ruhm Pate, denn einfach so hat sich die Musikerin kaum für den Prozess der Qualifikation gequält. Wenn wir allerdings mal genauer hinschauen, dann dürfte das auch nicht so schwer seyn, denn Thailand hat unseres Wissens eher wenige bis gar keine Skigebiete und so kann sich dieses Verfahren wohl auch nur jemand leisten, der über das nötige Kleingeld verfügt. Übung und Training funktionieren dann auch nur unter echten Bedingungen und die sind im tropischen Thailand für den absoluten Großteil der Bevölkerung nicht erreichbar.

Wahrscheinlich hat sich hier also eine ohnehin schon mit allen Privilegien ausgestattete Person für diesen Weg entschieden und selbst wenn die erfolgreiche Quali selbstredend kein Zuckerschlecken war, dürfte das Training in der Schweiz für das Bestehen grundlegend gewesen seyn. Zweifellos gebührt Vanessa für ihre Leistung Respekt, doch sollten wir nicht vergessen, dass sich hier mal wieder die Elite ein persönliches Vergnügen gönnt, das einem Straßenkind in Bangkok nicht mal im Traum einfallen dürfte.